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Herbert Hoffmann
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- Band 1 - Band 1 - Band 1 - Band 1
Begegnungen im Seemannsheim
Band 1 - ISBN 978-3-8476-8220-2
Ein Beitrag aus Band 1 der gelben maritimen Buchreihe von Jürgen Ruszkowski
Herbert Hoffmann wurde am 6.5.39 in Gransee in der Mark Brandenburg geboren. Er besuchte die achtklassige Grundschule in der damaligen DDR und machte danach eine dreijährige Lehre als Bau- und Möbeltischler. Am 8.5.1958, damals in der DDR „Tag der Befreiung“ im Gedenken an die deutsche Kapitulation, setzte er sich über Berlin in den Westen ab. Über das Flüchtlingsdurchgangslager Marienfelde kam er - wie damals Tausende andere DDR-Flüchtlinge - nach Nordrhein-Westfalen und arbeitete in Düsseldorf weiter in seinem erlernten Beruf. Eigentlich wollte er nach den üblichen drei Gesellenjahren den Meisterbrief erlangen. Doch dann wurde er für die Bundeswehr gemustert. Er verpflichtete sich 1961 als Soldat auf Zeit für die Marine, diente auf einem Minensuchboot und machte auch eine Reise auf dem Segelschulschiff „GORCH FOCK“ nach Madeira mit. Dort lernte er nach Dienstschluss in Freiwilligen-Kursen die seemännische Kunst der Zierknotenarbeiten. Er besuchte die Unteroffiziersschule in Plön, bildete dann Rekruten aus und wurde 1965 als Obermaat der Reserve entlassen. Seither blieb er der Seefahrt treu. 1965 heuerte er bei der „christlichen“ Seefahrt als Leichtmatrose an. Um den Matrosenbrief zu erhalten, mußte er bestimmte Fristen auf einem „Kauffahrteischiff“ gefahren sein. Seine Ausbildung und Dienstzeiten bei der Bundesmarine wurden in der Handelsschifffahrt nicht angerechnet. Sein erstes Schiff, auf dem er, der Obermaat, als Leichtmatrose von vorne beginnen mußte, war der „Bananenjäger“ MS „PORTUNUS“ der Reederei Laeisz, der zwischen Guayaquil und Hamburg pendelte. Damals wohnte er auch zum ersten Mal im Seemannsheim am Krayenkamp und seither immer wieder mehrmals im Jahr. Danach fuhr er, zwar noch als Leichtmatrose, aber schon mit Matrosen-Heuer, bei Stinnes auf der „BARBARA“ in Fahrtgebiet Große Seen - Westindien. An der Seemannschule in Finkenwerder legte er die Matrosenprüfung ab. Anschließend war er acht Jahre lang als Matrose auf HAPAG-Schiffen tätig: Zunächst auf dem Turbinenschiff „DARMSTADT“ in der Indonesienfahrt, dann auf der „SAARLAND“ in Fahrt nach Nordamerika-Westküste. Es folgten die „WIESBADEN“ , die „STUTTGART“ und die „LEVERKUSEN“ im Fahrtgebiet Südamerika-Westküste. Zweimal durchfuhr er die Magellanstraße. „Das waren besondere Erlebnisse! Es ist, als ob man über den Bodensee führe. Auf beiden Seiten hohe Berge! Im Winter herrscht dort ein raues Klima.“ Auf der „LUDWIGSHAFEN“ fuhr er um das Kap der Guten Hoffnung nach Australien. Der Suezkanal war damals gesperrt. Dreizehn Monate lang arbeitete er auf der „HAMMONIA“ in der Ostasienfahrt nach Japan. Dann sagte ein Kumpel zu ihm: „Jetzt machst du dein Patent!“ Dem konnte er sich nicht widersetzen. Zwei Jahre lang besuchte er in Hamburg die Seefahrtsschule und erwarb das nautische Patent A 4 (AK). Während dieser Zeit wohnte er auch wieder mehrere Monate im Seemannsheim am Krayenkamp. Neben dem Seemannsheim gab es zwei spezielle Seemannskneipen; im „Taifun“ verkehrte das gemeine Fußvolk. Wer unter den Seeleuten etwas auf sich hielt, ging gleich nebenan in die Kramerstuben zu „Klappauge“. Die resolute Wirtin mit der schwarzen Augenklappe hielt ihre Gaststätte zu bestimmten Zeiten verschlossen und ließ längst nicht jeden hinein. Die Stammkunden mussten anklopfen und wurden, wenn sie genehm waren, eingelassen. Wer zuviel getrunken hatte, flog gnadenlos raus. Herbert Hoffmann gehörte zu den auserwählten Stammgästen.
Drei Jahre lang fuhr er zunächst als Steuermann bei Stinnes. Von 1980 bis 1986 war er sechs Jahre lang als 3. Steuermann, nur durch Urlaubspausen unterbrochen, auf dem unter Liberiaflagge fahrenden MS „Mercona Conveyor“ tätig. Man brachte von den Bahamas aus vom Meeresgrund geschürften Quarzsand nach Tampa an der Ostküste Floridas, später Salz von den Bahamas nach New York und holte zum Schluss noch Eisenerz vom Orinoco in Venezuela. „Selbst während meines Urlaubs, den ich meistens auf Teneriffa verbrachte, bekam ich die Grundheuer als Standbygeld weitergezahlt. So günstige Bedingungen hatte ich sonst nirgendwo.“ Ein Jahr lang fuhr er dann auf dem Zement-Zubringer „Cemgard“ einer britischen Reederei unter Gibraltar-Flagge auf dem Bonny-River in Nigeria, immer den Fluss hoch und runter. „Es war eine Drecksarbeit mit dem losen Zement.“ Anschließend war er bei der Hamburg-Süd auf dem Containerschiff „Columbus Olinda“ tätig. Das Schiff fuhr von Italien oder Spanien nach Rio, Santos oder Buenos Aires. „In Montevideo hatte ich an Bord einen Unfall: Ich fiel fünf Meter tief von einem Container, brach mir den Fuß, musste in Santos ins Krankenhaus, wo ich sehr gut versorgt wurde, und insgesamt ein Jahr lang aussetzen.“
Herbert Hoffmann fährt am liebsten unter fremder Flagge, weil er dann Lohnsteuern sparen kann und vor allem, weil er unter deutscher Flagge nur Jobs auf kleinen Zwei-Wachen-Schiffen findet. „Diese kurzen Schlafpausen von nur 6 Stunden halte ich für gemeingefährlich. Deshalb passiert ja auch so viel, weil man nie richtig ausgeschlafen hat. Auf den Drei-Wachen-Schiffen mit vier Stunden Wache und acht Stunden Pause komme ich viel besser klar.“
„1980, ich war noch Matrose, wurden wir nachts von einem Tanker, der ausweichpflichtig gewesen wäre, an der Backbordseite mittschiffs gerammt. Wir hatten ein riesiges Loch in der Bordwand. Im Nu stand der ganze Maschinenraum unter Wasser. Ein aus Österreich stammender Steward wurde dabei getötet. Wir anderen kamen mit dem Schrecken davon.“
„Die schönsten Häfen sind für mich Buenaventura / Columbien, Callao / Peru und Valparaiso / Chile, wo es auch viele Deutsche gibt. In der „Roland-Bar“, von einem deutschen Wirt geführt, trafen wir uns am liebsten. Vor der Alliende-Zeit tauschten wir dort harte Dollars auf dem Schwarzmarkt und konnten dann in Saus und Braus leben. In Japan wurde beim Landgang zunächst mal die günstige Einkaufsmöglichkeit für die Fotoausrüstung genutzt.“
In seiner Freizeit betätigt sich Herbert Hoffmann als begeisterter Hobby-Taucher und Über- sowie Unterwasser-Fotograf. Er hat über 1.500 Farbdias auf Lager. Vor Jahren hat er auf Mallorca eine Taucherprüfung absolviert. Dort hat er bei Bekannten auch seine Taucherausrüstung stationiert, wenn er sie nicht sogar an Bord bei sich hat. In 15 bis 20 Meter Tiefe unter Wasser fühlt er sich am wohlsten. Manches Mal ist er auch schon in die gefüllten Ballasttanks hinabgetaucht, um Schäden an Ventilen zu beheben, die sonst nur unter großem Zeit- und Kostenaufwand hätten beseitigt werden können. Bei Liegezeiten im Hafen oder vor Anker hat er tauchend mit der Harpune manche Languste oder leckeren Fisch zur Veredelung des Bord-Speiseplans erbeutet.
In seinem Heimatort Gransee in der Mark Brandenburg hat Herbert sich nach der Wende ein Häuschen gekauft, das seine Mutter bewohnt. Dort verbringt er jetzt auch immer seinen Landurlaub. Es gibt an Haus und Hof noch viel zu tun. In Flensburg hat er kürzlich ein Funkzeugnis erworben. Seit keine Funker mehr an Bord beschäftigt werden, muss er diesen Job als Nautiker mit erledigen. Mit der Bord-EDV musste er sich auch vertraut machen, was ihm in seinem Alter nicht ganz leicht fiel. Er hofft, dass er noch so lange Arbeit an Bord findet, bis er sich in wenigen Jahren auf seinem heimatlichen Grundstück zu Ruhe setzten kann. Dann möchte er noch heimwerkend etwas in seinem alten Tischlerberuf wirken.
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