Leseprobe aus dem ersten Band "Seemannsschicksale":

Von der Volksmarine zur Handelsschiffahrt

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Beitrag aus Band 1 der gelben Zeitzeugen-Buchreihe "Seemannsschicksale

 

Andreas Schnabel wurde am 22.8.1958 in Leipzig als Sohn eines Handwerkers geboren. Er wuchs auch in Leipzig auf und verbrachte eine unbeschwerte Kindheit. Nach dem Besuch der 10-Klassen-Schule erlernte er von 1975 bis 78 bei der Firma Starkstrom-Anlagenbau in Leipzig den Beruf des Anlagen-Elektroinstallateurs und erwarb gleichzeitig das Abitur in der firmeneigenen Berufsschule. Nebenher betätigte er sich als Fußball-Leistungs-Sportler bei den Vereinen „Motor-Gohlis-Nord“ und „1. FC Lok“.

Sein Wunsch war es, bei der Handelsmarine der Deutschen Seereederei in Rostock tätig zu werden. Das scheiterte jedoch an seiner umfangreichen Westverwandtschaft. Die verwandtschaftlichen Verbindungen reichten von Aachen bis Bayern. Eine Patentante lebte in West-Berlin. Ein Onkel, der als Fregattenkapitän bei der Volksmarine tätig war, empfahl ihm die Marine-Offiziers-Laufbahn. So ging er zur NVA und besuchte von 1978 bis 82 vier Jahre lang die Offiziershochschule (OHS) auf der Schwedenschanze in Stralsund. Das militärisch-nautische Studium umfasste Fächer wie Seemannsschaft, Nautik (seine liebsten Fächer), Waffenkunde, Schießen, Russisch (was er gar nicht mochte) und nicht zuletzt „Marxistisch-Leninistische Philosophie“ (1280 Stunden). Mitglied der „Partei der Arbeiterklasse“ musste er „notgedrungen“ werden, um überhaupt Offizier zu werden. Während des Studiums unternahm er auf dem Schulschiff "WILHELM PIECK", genannt das „hässliche Entlein“, eine Ausbildungsreise durch Ost- und Nordsee, Kanal, Biskaya, Mittelmeer und Adria mit Zwischenstop im jugoslawischen Hafen Split. „In kleinen Gruppen durften wir auch an Land, aber unsere Devisen reichten gerade für zwei Flaschen Limonade. Dafür erfreuten wir uns beim Baden in der Adria. Die Bordausbildung war sehr gut, aber hart. Wir hatte keine Aircondition und schliefen bei 45° C neben der Munitionskammer nicht gerade mit ruhigen Gefühlen. Auch waren unsere Uniformen nicht dem Klima angepasst.“ Von Split ging es dann weiter durch Ägäis, Marmara-Meer, Bosporus und Schwarzes Meer nach Sevastopol. „Dort nahmen uns gleich die in schwarzen Limousinen vorfahrenden Tscheka-Leute in Empfang, mit denen sich die uns begleitenden Stasi-Offiziere offenbar recht gut standen. Sevastopol ist eine sehr schöne Stadt, aber militärisches Sperrgebiet. Wir hatten Landgang.“

„Am 14.8.1982 wurde ich in einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Lenin-Platz in Stralsund zum Leutnant ernannt und erhielt Schulterstücke und Ehrendolch überreicht. Den habe ich knapp ein Jahrzehnt später einem Altbundesbürger in Travemünde als Souvenir geschenkt. Ich wurde nach einem kurzen Urlaub in Peenemünde als Werferleitoffizier (WLO) auf dem Landungsschiff "GRIMMEN" eingesetzt. Mit unseren „Katjuschas“ konnten wir alle 0,5 Sekunden eine Granate abfeuern. Nach zwei Jahren wurde ich 1984 Oberleutnant und Artillerieoffizier auf dem Landungsschiff „Schwerin“ mit der Schiffsnummer 612. Erstmals durfte ich Fahrwasser und Manöver fahren. 1986 erhielt ich die Aufgabe des 1. Nautischen Offiziers auf dem Landungsschiff "ANKLAM" und hatte als solcher navigatorische Funktionen mit seemännischem und medizinischem Dienst. Ich hatte in meiner nautisch-medizinischen Ausbildung auch die Spritzen-Berechtigung erworben.

Als ich wegen eines dringenden privaten Bedarfs für meine Wohnung einen vorübergehenden Telefonanschluss beantragte und dieser mit der Bemerkung abgelehnt wurde, ein solcher stünde mir nicht zu, erschien den Genossen meine Reaktion auf diesen Bescheid dermaßen oppositionell, dass man mir ein Parteiverfahren anhängte. Es war bereits das vierte in meiner Laufbahn. Beim nächsten Vorfall sei mit unehrenhafter Entlassung aus der Volksmarine zu rechnen. Spätestens von dieser Zeit an war das System für mich gestorben. Ich verhielt mich im Dienst nur noch passiv. Es blieb aber kein Ausweg für mich. Schließlich hatte ich Familie und mit 2.200,- Mark Gehalt (das war für DDR-Verhältnisse recht ansehnlich) sowie Wohnungs- und Urlaubsprivilegien (die NVA hatte eigene Ferienobjekte an der Ostsee und im Thüringer Wald) einige materielle Vorteile zu verlieren. Kurz vor der politischen Wende in der DDR war schon überall die Perspektivlosigkeit zu spüren. Immer wieder erkannte man die Nacktheit vieler Vorgesetzter, ihre Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen. 1987 wurde ich dennoch zum Kapitän-Leutnant befördert.“

Zwischendurch befehligte er als Zugführer in Prenzlau eine Bau-Pionier-Gruppe mit Bausoldaten, die als Kriegsdienstverweigerer in Uniform ohne Waffen zu dienen hatten. Zur Zeit der Wende im Oktober 1989 war er noch bei den Pionieren bei Prenzlau.

Im März 1990 erkundigte sich Andreas Schnabel bei der Nautischen Fachschule in Lübeck über seine Perspektiven in der Handelsschifffahrt. „Mein Antrag beim Bundesverkehrsministerium auf Genehmigung verkürzter Ausbildung wurde nach einigen Monaten Bearbeitungszeit, in der auch sicher meine politische Vergangenheit von „zuständiger Stelle“ überprüft worden war, schließlich genehmigt. Im Juli 1990 kündigte ich bei der Marine, zu der ich inzwischen zurückgekehrt war, und begann in Lübeck mein nautisches Studium, das ich im Januar 1992 mit dem Patent AM abschloss. Während des Studiums wohnte ich in Lübeck im Seemannsheim an der Untertrave bei Herrn Diakon Lachetta. Jedes Wochenende fuhr ich 300 km zu meiner Familie nach Peenemünde.“ Seine Frau arbeitet in Wolgast als Zahntechnikerin und betreut die zwei Kinder.

Während eines zweiwöchigen Lehrgangs an der Fachhochschule für Seefahrt in Hamburg zum Erwerb einer Zusatzqualifikation für Sicherheit auf Chemikalientankern wohnte er im Seemannsheim am Krayenkamp . Demnächst wird er als Nautischer Offizier auf einem unter Cypern-Flagge im Nordatlantik-Verkehr eingesetzten Schiff seine erste Fahrt in der Handelsschifffahrt antreten. Damit geht ein alter Traum für ihn endlich in Erfüllung.


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