Ein alter Seemann kann...

Schiffskoch Günter Detmer

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Günter Detmer wurde am 9. April 1935 als eines von neun Kindern in Osnabrück geboren. Seine Mutter verstarb 1942, als er sieben Jahre alt war im Kindbett bei der Geburt seiner jüngsten Schwester. Seine ältere Schwester zog ihn weiterhin auf. „Die ist inzwischen 80 Jahre alt. Ich wurde katholisch erzogen und habe mein Vertrauen zum lieben Gott nie verloren. Öfter gehe ich in den Michel neben dem Seemannsheim, um dort die Stille zu genießen. Ob die Kirche evangelisch oder katholisch ist, spielt doch keine Rolle: Jesus ist überall.“ Später erhielt er eine Stiefmutter. Sein Vater war selbständiger Elektro- und Klempnermeister. „Ich habe ihm als Kind in seinem Gewerbe oft helfen müssen, beispielsweise Kupferrohre zum Biegen mit Sand gefüllt. Mein jüngerer Bruder Adolf hat den väterlichen Betrieb und das elterliche Haus später übernommen und uns Geschwister ausgezahlt. Zu meinen Geschwistern habe ich noch immer guten Kontakt und kann dort jederzeit zu Besuch aufkreuzen."

Günter wuchs in Osnabrück-Wallenhorst heran, wo er die Volksschule besuchte und dann eine siebenjährige Berufsausbildung als Bäcker, Konditor und Koch durchlief. "Wir mussten alle nach der Schule mit 14 Jahren gleich aus dem Haus und uns unseren Lebensunterhalt selber verdienen. Drei Jahre lernte ich backen, 1 ½ Jahre im Konditorhandwerk und die übrige Zeit kochen. „Wenn ich meinen Reedereien später meine Zeugnisse vorlegte, kam oft die Reaktion: „Das haben sie alles gelernt? Sie können sofort bei uns einsteigen!“ Die Reedereien haben sich um mich gerissen. Nach meiner Ausbildung war ich an verschiedenen Orten in meinem Beruf tätig. Eine Weile arbeitete ich in der Saison auf Wangerooge als Konditor im Cafe „Pudding“. Ich versuchte mich auch mal auf Zeche Thyssen 2/5 in Hamborn-Dinslaken unter Tage im Fettkohlebergbau. Aber das gab ich nach sechs Monaten wieder auf und suchte mir in Dinslaken eine Konditor-Stelle. Als ich später ab 1959 ein Jahr lang als Konditor in Wyk auf Föhr arbeitete, überredete mich mein Meister, doch zur See zu fahren, dabei könne ich die Welt kennen lernen.“ So kam Günter Detmer im Alter von 25 Jahren zur Seefahrt und blieb dort ein Vierteljahrhundert.

„Als ich später ab 1959 ein Jahr lang als Konditor in Wyk auf Föhr arbeitete, überredete mich mein Meister, doch zur See zu fahren, dabei könne ich die Welt kennen lernen.“ So kam Günter Detmer im Alter von 25 Jahren zur Seefahrt und blieb dort über zwei Jahrzehnte.

Sein erstes Seefahrtbuch stellte ihm das Seemannsamt in Hamburg am 13.12.1960 unter der Nr. 6513/60 aus. Es gibt Auskunft über folgende Fahrzeiten:

Sein erstes Seefahrtbuch stellte ihm das Seemannsamt in Hamburg am 13.12.1960 unter der Nr. 6513/60 aus. Es gibt Auskunft über folgende Fahrzeiten:

12.12.60 bis 21.02.62: 14 Monate und 11 Tage als Kochsmaat Bäcker in der großen Trampfahrt bei Reederei Blumenfeld & Co, Hamburg auf M.S. „ERIK BLUMENFELD“ – Schiffscode: DAHK -, Anmusterung am 17.12.60 in Bremen, Abmusterung am 21.02.62 in Emden.

31.03.62 bis 23.07.62: 3 Monate und 24 Tage als Kochsmaat/Bäcker in der großen Fahrt bei Knöhr & Buchard, Hamburg, auf D. „GRÖNNEBEK“ – DIHG -, 2484 BRT, Anmusterung am 31.03.62 in Hamburg, Abmusterung am 23.07.62 in Hamburg.

14.09.62 bis 18.10.62: 1 Monat und 5 Tage als Bäcker/Kochsmaat in der großen Fahrt bei der Reederei Deutsche Afrika-Linien, Hamburg, auf MS „TOGO“ – DINN – 5053 BRT, Anmusterung am 13.09.62 in Hamburg, Abmusterung am 18.10.62 in Abidjan.

11.12.62 bis 26.05.63: 5 Monate und 16 Tage, zunächst als Bäcker, ab 15.02.63 als Alleinkoch in der Mittelmeerfahrt bei Reederei Rudolf A. Oetker, Hamburg, auf dem Schiff „ALEPPO“ – DADS – 1850 BRT, Anmusterung am 15.02.63 in Antwerpen, Abmusterung am 27.05.63 in Porto Marghore.

25.09.63 bis 15.08.64: 10 Monate und 21 Tage als Alleinkoch in der großen Fahrt bei Reederei Heinrich C. Horn, Hamburg, auf MS „MARIE HORN“ – DAKO – 696,16 BRT, Anmusterung am 3.10.63 in Hamburg, Abmusterung am 15.08.64 in Abidjan.

1964 heiratete Günter Detmer in Barcelona die fünf Jahre jüngere Spanierin Lydia Martin-Sanchez, die 1999 in Hamburg an Krebs verstarb. Er führte mit ihr eine glückliche Ehe. Günter hatte sie in Barcelona in einer Cefeterria kennen gelernt und sich schon kurz darauf mit ihr von einem spanischen Priester trauen lassen. Lydia war vorher mit einem spanischen Fliegerleutnant verheiratet gewesen, der beim Absturzseines Flugzeuges umgekommen war. Ihre Tochter Clarissa, jetzt in Spanien mit einem Architekten verheiratet, adoptierte er damals. Zusammen hatten sie eine Tochter (Monika: Erzieherin in einem Kinderheim im Rheinland,) und einen Sohn (Christian: Elektroniker in Hamburg). Er kaufte sich in Alicante für 24.000 DM eine Eigentumswohnung und seine Familie wohnte dort 15 Jahre lang. „Wenn ich von meinen Seereisen nach Hause kam, war ich der König. Es wurde dann immer zusammen mit Freunden eine große Fiesta gefeiert. Ich habe auf See gutes Geld verdient, verbrauchte an Bord kaum etwas, nur für Zigaretten und mal eine Flasche Bier. Sonst ging meine Heuer regelmäßig an die Familie. Die Kinder schickte ich auf eine Privatschule und sorgte für eine gute Ausbildung. Als mir das später in Spanien nicht mehr gewährleistet schien, verkaufte ich die Eigentumswohnung und siedelte mit der ganzen Familie 1987 nach Hamburg um.“ Bis er in Bergedorf eine Wohnung fand, wohnte er mit der Familie zunächst im Seemannsheim. Er ist dem damaligen Heimleiter heute noch dankbar, dass der ihm bis zur Anschaffung eigener Möbel ausrangierte Stühle und Decken aus Heimbeständen zur Verfügung stellte.

Bevor er heiratete, wohnte Günter Detmer während seiner Hamburg-Aufenthalte meistens im „Weißen Haus“, dem Hamburger Seemannshaus in der Seewartenstraße. Dort betrieb damals noch „Max“ den „Heuerstall“. Auf Max lässt Günter nichts kommen. „Das war ein feiner Mensch, der mir immer wieder gute Schiffe vermittelt hat. Er rief mir dann plattdeutsch zu: „Min Jung, wat wust du häm?“ oder: „Ick häv n gooden Damper för di.“ Er kannte seine Leute und wusste, auf welches Schiff sie passten.

Weitere Fahrzeiten:

30.01.65 bis 09.04.65: 2 Monate und 10 Tage als Alleinkoch in der mittleren Fahrt bei Reederei H. Peters, Hamburg, auf MS „HINRICH PETERS“ – DNHX – 2611 BRT, Anmusterung am 5.02.65 in Rotterdam, Abmusterung am 9.04.65 in Antwerpen.

20.04.65 bis 05.08.65: 3 Monate und 16 Tage als Koch bei Reederei E. Offen, Hamburg, in der großen Fahrt auf MS „KERSTEN MILES“ - DA7X -, Anmusterung am 21.04.65 in Bremerhaven, Abmusterung am 5.08.65 in Hamburg.

18.06.68 bis 16.02.69: 7 Monate und 29 Tage als Alleinkoch in der mittleren Fahrt bei der Rickmers-Line, Hamburg, auf MT „SENEGAL“ – DNJE – 1591 BRT, Anmusterung am 19.06.68 in Dünkirchen, Abmusterung am 16.02.69 in Rotterdam.

12.03.69 bis 20.06.69: 3 Monate und 10 Tage als Alleinkoch in der großen Fahrt bei Heinrich C. Horn, Hamburg, auf MS „HEINZ HORN“ – DAKN – 696 BRT, Anmusterung am 19.3.69 in Dublin, Abmusterung am 20.06.69 in Hamburg.

09.07.69 bis 17.12.69: 5 Monate und 9 Tage als 1. Koch in der großen Fahrt bei der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrtsgesellschaft Eggert & Amsinck, Hamburg, auf MS „PHÖNIZIEN“ – DLDH – 3177 BRT, Anmusterung am 10.07.69 in Hamburg, Abmusterung am 18.12.69 in Hamburg.

03.01.70 bis 4.06.70: 5 Monate und 2 Tage als Koch in der mittleren Fahrt bei der Reederei Neptun, Bremen, auf SM „BELLONA“ – DDUC -, Anmusterung am 2.01.70 in Bremen, Abmusterung am 4.06.70 in Marseilles.

29.09.70 bis 28.10.70: 30 Tage als Koch bei der Reederei O.P.D.R, Hamburg, auf MS „LISBOA“ – DHML – 1433 BRT, Anmusterung am 29.09.70 in Hamburg, Abmusterung am 28.10.70 in Bremen.

03.11.70 bis 25.03.71: 4 Monate und 23 Tage als Koch in der kleinen Fahrt bei der FAIRPLAY Schleppdampfschiffs-Reedei Richard Borchard GmbH, Hamburg auf MS „FAIRPLAY II“ – DAPZ – 136,04 BRT, Anmusterung am 4.11.70 in Antwerpen, Abmusterung am 25.03.71 in Rotterdam.

Günter Detmers zweites Seefahrtbuch trägt die Nr. 3107/71 und wurde am 18.Mai 1971 vom Seemannsamt Hamburg ausgestellt.

Es gibt Auskunft über folgende Fahrzeiten:

17.05.71 bis 01.06.71: 16 Tage als Koch in der mittleren Fahrt bei FAIPLAY Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Bochard GmbH, Hamburg, auf MS „FAIRWIND“ , Anmusterung am 21.05.71 in London, Abmusterung am 1.06.71 in Pireus.

03.06.71 bis 09.10.71: 4 Monate und 7 Tage als Koch in der großen Fahrt bei der Reederei Bereederungs-Alliance Flensburg auf MS „CAP CASTILLO“ – DAFO – 2802 BRT, Anmusterung am 9.06.71 in Rotterdam, Abmusterung am 9.10.71 in Rendsburg.

10.01.1972 bis 23.03.72: 2 Monate und 14 Tage als Koch in der großen Fahrt bei der Reederei Chemikalien Seetransport, Brake, auf MT „SOUTHERN SUN“ – DLH2 – 50.924 BRT, Anmusterung am 2.03.72 in Marseille, Abmusterung am 23.03.72 in Cadiz.

17.04.72 bis 01.11.72: 6 Monate und 16 Tage als Koch in der kleinen Fahrt bei Reederei Otto A. Müller, Hamburg, auf MS „DIABAS“ – DJXD – 1399 BRT, Heimathafen: Lübeck, angemustert am 19.04.72 in Holtenau, abgemustert am 1.11.72 in Wilhelmshaven.

20.01.73 bis 31.03.73: 2 Monate und 12 Tage als Alleinkoch bei Reederei Otto A. Müller, Hamburg auf MS „DIORIT“ – DJWT – 1398 BRT, Heimathafen: Lübeck, angemustert am 8.03.73 in Bristol, abgemustert am 31.03.73 wegen Ausflaggung in Amsterdam.

11.05.73 bis 30.06.73: 1 Monat und 20 Tage als Koch (Urlaubsvertretung) auf großer Fahrt bei Reederei Poseidon, Hamburg, auf MS „TRANSAMERICA“ – DHPI – 6.851 BRT, angemustert am 12.05.73 in Hamburg, abgemustert am 30.06.73 in Antwerpen.

04.07.73 bis 12.09.73: 2 Monate und 9 Tage als Koch in der mittleren Fahrt bei Reederei Peter Döhle, Hamburg, auf MS „JOACHIM“ – DNFJ – 999 BRT, angemustert am 4.7.73 in Haifa, abgemustert am 24.09.73 in Hamburg.

02.03.74 bis 24.04.74: 1 Monat und 22 Tage als Koch in der mittleren Fahrt bei Peter Döhle auf MS „SALZBURG“ – DHEN – 999 BRT, angemustert am 4.03.74 in Triest, abgemustert am 25.04.74 in Ashdod.

22.10.74 bis 27.01.75: 3 Monate und 5 Tage als Koch (Urlaubsvertretung) in der mittleren Fahrt bei Reederei Kpt. Alfred Meeder, Rendsburg, auf SM „JAN MEEDER“ – DE6A – 499 BRT, angemustert am 22.10.74 in Rendsburg, abgemustert am 27.01.75 in Hamburg.

Später fuhr Günter Detmer unter fremder Flagge, davon sechs Jahre auf einem Bohrinsel-Zubringer bei der amerikanischen Companie Jackson Marine vor den Shetlandinseln. Er war immer drei Monate auf See und hatte anschließend einen Monat Urlaub, den er bei seiner Familie in Alicante in Spanien verbrachte.

Als Günter in Hamburg-Bergedorf lebte, nahm er bei Siemens einen Landjob als Kraftfahrer an und fuhr mit einem 7½-Tonner vom Hauptlager elektrische Geräte zu den Kunden aus. „Die haben mich dann eines Tage gezwungen, in Rente zu gehen. Meine Rente reicht für mich voll aus und ich komme finanziellgut klar.“

Den Tod seiner Frau vor einem Jahr hat er schlecht verkraftet. Der verdammte Krebs! „Meine Schwiegermutter ist schon 100 und lebt immer noch. Ich war 34 Jahre verheiratet und hatte in meiner Frau einen guten Lebenskameraden. Sie war das beste Schmuckstück, das ich in meinem Leben hatte. Wir hatten nie Zoff miteinander. Es war ein schönes Leben mit ihr. Ich vermisse sie sehr! Aber so ist das Leben! Es muss nun mit mir weitergehen!“

Er ist jetzt recht einsam und man merkt ihm im Gespräch an, dass er dringend Kontakte braucht. Deshalb wohnt er auch nicht mehr alleine in der früheren Wohnung, sondern hat sich wieder im Seemannsheim am Krayenkamp eingemietet. Eigentlich wollte er noch vor kurzer Zeit nach Spanien zurückkehren, aber er hat gemerkt, dass er dort Probleme mit seiner Einsamkeit bekommen könnte. „Das ist mal was für einen Urlaub. Meine Tochter wollte mich schon in ein Altersheim vermitteln, aber da bin ich im Seemannsheim besser aufgehoben. Hier habe ich Kollegen, die mich verstehen und auf mich aufpassen. Ich freu’ mich immer, wenn die Kumpels an meine Tür klopfen und nach mir schauen. Das sind für mich die richtigen Menschen, mit denen ich mich am besten unterhalten und verstehen und auch mal ein Bier zusammen trinken kann. Die meisten Kollegen hier sind ja viel jünger als ich. Wir haben dann ein freundschaftliches Verhältnis wie Vater und Sohn. Ob mit Deutschen, Spaniern oder Südamerikanern, ich komme mit allen gut aus und kann mich auch auf Spanisch perfekt unterhalten. Hier im Seemannsheim kann ich glücklich sein. Ich kann mir in der Selfmade-Kombüse selber mein Essen kochen. Abends gehe ich oft runter an die Bar des Seemannsheims. Öfter sitze ich am Hafenrand auf einer Bank und schaue auf die Elbe oder ich fahre zusammen mit einem Kumpel mit der Elbfähre von den Landungsbrücken bis Teufelsbrück, damit ich mal wieder Wasser unter dem Hintern habe.

Ich habe alles hinter mir und nicht mehr zu lange zu leben, vielleicht noch zehn Jahre. Ich bin 25 Jahre lang zur See gefahren und habe die ganze Welt gesehen, war öfter im Pazifik, in Australien, in Japan, auf den Philippinen, wo es mir auf Mindanao besonders gut gefallen hat: War das herrlich da! Die bergige Landschaft und der Urwald faszinierten mich. In dem sauberen und glasklaren Wasser konnten wir baden. Nur über die Brandung durfte man nicht hinaus, weil das Meer dort von Haien wimmelt. Die Menschen sind dort sehr umgänglich. Da sie englisch oder spanisch sprechen, gab es kaum Verständigungsschwierigkeiten. Wir lagen dort einen Monat lang und luden Kopra, das von Kulis in Säcken an Bord getragen wurde. Die Träger mussten für jeden angelieferten Sack ein Stöckchen abgeben. Damit

wurde ihre Tagesleistung gezählt. Diese umständliche Lademethode kostete Zeit, was für uns Seeleute gut war, denn so konnten wir das Land kennen lernen. Als Koch hatte ich allerdings wenig Zeit zum Landgang; denn die Jungs wollten dreimal am Tag gut essen. Ich musste morgens um 4 Uhr aufstehen und die Brötchen backen, dann das Mittagessen vorbereiten, das Fleisch auftauen und zerlegen.

 

Ich habe unterwegs in den Häfen Frischproviant eingekauft, bis hin zum halben Ochsen. In meiner Jugend hatte ich auch gelernt, selber Wurst zu machen. Bei längeren Liegezeiten habe ich Spanferkel gebraten. Damit sie nicht in sich zusammenfielen, kam eine Glasflasche in den Bauch. Ich habe in den Tropen selber mit einer handbetriebenen Maschine Speiseeis hergestellt. Als Konditor kannte ich ja die Rezepte. Meistens hatte ich für über 40 Menschen zu kochen und habe sie immer alle verwöhnt. Mir ist es nie passiert, dass ich als „Frikadellenschmied“ kritisiert wurde, wie mancher untalentierte Kollege. Wenn der Koch sein Handwerk versteht, ist er König auf dem Schiff. Wir hatten auch oft bis zu 14 Passagiere an Bord, für die ich nach deren Wünschen extra kochte. Oft waren es Damen („alte Weiber“) aus der nordost-englischen Grafschaft Yorkshire. Morgens wollten sie schon ihren gewohnten Porridge, Toastbrot und Speck mit Spiegelei. Haben sie alles nach Wunsch bei mir bekommen. Beim Abmustern bekam ich dann mein Bakschisch und Komplimente: „The food was verry nice! You are the best cook an the world.“ Wir hatten in Häfen auch oft Prominente an Bord, etwa Helmut Schmidt.

Ich war auf den Antillen, in der Karibik, in Nicaragua, El Salvador. Am schönsten war es bei „Hörnchen“, der kleinen Horn-Linie der Hamburg-Süd. Mit den kleinen Kühlschiffen übernahmen wir von den Japanern den Thunfisch und brachten ihn in die Fischfabrik nach Puerto-Rico. Ich war in Nord- und Südamerika, bin in Venezuela auf dem Orinoco flussaufwärts bis tief ins Landesinnere gekommen und die südamerikanische Westküste bis hinunter nach Chile. Oft mussten wir bis zu vier Wochen vor Anker gehen, bis wir an die Pier kamen. Dann brachte uns das Sampa-Verbindungsboot zum Landgang. Aber die Hafenbehörden waren damals auch schon in den Dritteweltländern umweltbewusst. Ich durfte den Foulbrass nicht außenbords entsorgen, sondern mußte die Abfälle in ein Fass schütten, das außen an der Bordwand befestigt war. Der Müll wurde dann abgeholt und an Land entsorgt. Andernfalls wären saftige Bußgelder zu zahlen gewesen. Auch die Tanks durften auf Reede nicht ausgewaschen werden. Das erledigten die Maschinenleute dann später auf hoher See.

In Nordamerika war ich u.a. in San Francisco und Los Angeles. Da lernte ich gute und schlechte Menschen kennen. Vor Banditen, meistens Mestizen aus Mexiko, mußte man auf der Hut sein. Schnell konnte einem die Uhr vom Handgelenk gerissen werden und ehe man sich versah, fingerte einem jemand die Brieftasche aus Hose oder Jacke. In Housten in Texas wurden wir mal von einem netten Amerikaner auf seine Farm eingeladen. In New York habe ich 1964 zusammen mit unserem „Alten“ die Weltausstellung besucht. Wir lagen in New Haven und fuhren mit der U-Bahn, einem alten Klapperding dort hin. Unser „Alter“ war im 2. Weltkrieg U-Boot-Kapitän gewesen und trug aus alter Gewohnheit nur Lederkleidung. Er kam von den Bergen aus Bayern, hatte einen Granatsplitter im Rücken und konnte sich nicht mehr richtig bewegen. Als ich nach 14 Monaten abmusterte, wollte er mich nicht laufen lassen.

Längere Zeit war ich in der Mittelmeerfahrt tätig und dabei oft in den israelischen Häfen Haifa und Aschdot, habe aber auch oft in Griechenland und Italien gelegen. In Peterhead in Schottland hatte ich ein freundschaftliches Verhältnis zu einem Kran-Driver. Ich buk immer Brötchen für ihn mit, die „besten, die er je gegessen hat“ und er lud mich zur Jagd ein, wenn er Karnickel schießen ging.

Wer hatte das schon in meiner Generation, den Beruf mit Weltreisen zu verbinden. Da zehre ich heute noch von. Ich habe dem lieben Gott immer gedankt, dass ich so was sehen konnte. Aber Heimat ist Heimat: Ich musste immer wieder zurück nach Deutschland."


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