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Seemannsheim Krayenkamp
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Aus Band 1 der gelben maritimen Zeitzeugen-Buchreihe "Seemannsschicksale"
Am 20. November 1987 kommt Hartmut Eilers (26 J.), wohnhaft im vierten Stock unter dem Dach, von einer Zechtour von St. Pauli ins Seemannsheim am Krayenkamp zurück. Dort hatte er bereits einem Kollegen, mit dem er sich über den zwei Wochen vorher erfolgten tragischen Fenstersturz des Holger Ballhausen unterhalten hatte, angekündigt, er werde in dieser Nacht noch eine Aktion aus Protest gegen die Arbeitslosigkeit unter Seeleuten starten. Im Seemannsheim angekommen, erzählt er dem Pförtner, er wolle nun aufs Dach klettern und herabspringen. Der hält das für einen schlechten Scherz, muss sich aber kurz darauf von Hartmuts Zimmerkollegen berichten lassen, dieser sei tatsächlich aus dem schrägen Dachfenster aufs Dach hinausgeklettert und sitze nun auf dem vorspringenden Sims zur Straßenseite hin, mit den Beinen nach unten baumelnd. Der Nachtpförtner weckt mich sofort und ich alarmiere erst die Polizei, besonders darum bittend, ohne Blaulicht und Martinshorn anzurücken und überzeuge mich dann selber von der Lage. Da es mir nicht möglich ist, Hartmut zu bewegen, wieder ins Zimmer zurückzukommen, rufe ich mit Hilfe der inzwischen eingetroffenen Polizeibeamten die Feuerwehr, die ebenfalls ohne akustisches Aufsehen heranrückt und außer Sichtweite des „lebensmüden“ Hartmut in Stellung geht. In Kürze sind die Straßen um das Seemannsheim voller Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge. Das Sprungtuch wird lautlos, aber zügig in aller Perfektion aufgespannt. Zunächst verhandeln wir mit dem auf dem Dach sitzenden Hartmut vom Fenster seines Zimmers aus. Er verlangte nach einem Reporter der BILD-Zeitung. Inzwischen ist ein Feuerwehrmann aus dem Fenster aufs Dach hinausgestiegen, hatte sich aber vorher seines Schutzhelmes und seiner Uniformjacke entledigt und sich als Zeitungsreporter ausgegeben. Man hat auch den katholischen Polizeipastor herbeigerufen, der in ähnlichen Situationen schon öfter einschlägige Fähigkeiten bewiesen hatte. Der Pfarrer, der „BILD-Reporter“-Feuerwehrmann, zwei Freunde des Hartmut und ich versuchen abwechselnd mit allen Mitteln der Überredungskunst, mit Ablenkungsmanövern, Annäherungsversuchen und allerlei Lock- und Überzeugungskünsten vier Stunden lang, Hartmut zum Abbrechen seiner „Protestaktion“ zu bewegen. In seinem stark alkoholisierten Zustand redet er, mit den Armen gestikulierend und auf dem Dachsims sitzend von der Not der Tausende arbeitslosen Seeleute, weist pathetisch auf den nahen Michel, spricht vom bevorstehenden nahen trostlosen Weihnachtsfest und droht immer wieder, er werde abspringen. Inzwischen hat die Feuerwehr eine Leiter ausgefahren, deren oberes Ende nahe seinem Standort ist. Sobald ein Feuerwehrmann aber Anstalten macht, sich ihm über die Leiter oder aus dem Fenster zu nähern, rückt er weiter und unter ihm ebenso die vor Kälte mit den Füßen stampfenden etwa zehn Männer mit dem Sprungtuch. Eine zweite Leiter wird inzwischen von der anderen Seite her hochgefahren. Mit Megaphon fordert die Polizei Hartmut von unten her zu Ruhe und Besonnenheit auf. Der sitzt weiterhin im Strahl der Feuerwehr-Scheinwerfer und lässt sich weder von den Männern auf den Leitern, noch von denen an den Fenstern beeinflussen. Nachdem er dann nach vier Stunden von den beiden Leitern in die Enge getrieben, von Kälte und Regen ermüdet und mit der Versicherung beruhigt ist, er brauche weder für die Kosten des Feuerwehreinsatzes zahlen, noch werde er des Hauses verwiesen werden, lässt er sich endlich näherkommen und willigt ein, sich durch das Dachfenster nach innen ziehen zu lassen. Dort weicht dann sein Widerstand vollends. Er wird nach einer Stärkung mit einem Becher Kaffee vom Krankenwagen in ärztliche Behandlung gebracht. Das Drama hatte um 0.30 Uhr begonnen und endet gegen 4.30 Uhr.
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