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Aus Band 1 der gelben maritinen Zeitzeugen-Buchreihe "Seemannsschicksale"
Band 1 - Band 1 - bei amazon
als Direct Deposit by On Demand Publishing, also als amazon-Direktdruck-Printbücher
- Band 1 - Band 1 - Band 1 - Band 1
Begegnungen im Seemannsheim
ca. 60 Lebensläufe und Erlebnisberichte von Fahrensleuten aus aller Welt
nur noch bei amazon oder als ebook
Band 1 - ISBN 978-3-8476-8220-2
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Die tragischsten menschlichen Schicksale, die dem Heimleiter während seiner über 22jährigen Seemannsheim-Praxis begegneten, sind die von Geisteskranken. Diese entsetzlichen und furchterregenden Krankheiten können bei Menschen aller Rassen und Kulturen ausbrechen.
Jahrelang hatte der aus Österreich stammende Deckschreiner A. während seiner Hamburgaufenthalte friedfertig im Seemannsheim gewohnt. Anfang Februar 1979 zog er erneut ins Seemannsheim ein und berichtete dem Heimleiter, er sei geisteskrank. Man habe ihn, von Brasilien kommend, in Frankfurt/M. aus dem Flugzeug geholt und in die Psychiatrie gesperrt. Er machte bei seinem Einzug noch einen ganz vernünftigen Eindruck. Vier Tage später kam er am Abend mit irrem Blick und einem aggressiven Ton auf den Leiter des Seemannsheimes zu: „Ich brauche gleich 100,- DM. Geben Sie mir das Geld sofort, sonst passiert was! - Ihre Frau muss mir heute noch einen Kuchen backen. - Die „Wappen von Hamburg“ wird heute Nacht untergehen.“ Mit Mühe und Not gelang es dem Heimleiter, ihn wieder aus dem Büro zu drängen. Als der gerade die Polizei anrufen wollte, klirrte es und A. kam durch die zerschlagene Bürotürscheibe auf ihn zugestürzt. Er konnte ihn sich nur mit Hilfe eines Stuhles vom Leibe halten, bis zwei Seeleute von draußen zu Hilfe kamen und kurz darauf die Polizei eintraf. Man brachte A. in das Psychiatrische Krankenhaus, wo er zwei Tage später wieder entlief.
Mehrfach haben psychisch gestörte Heimbewohner das Inventar (Stühle, Tische, Fernseher, Spiegel) ihres Zimmers durch das geschlossene Fenster geworfen. Mitten in der Nacht klirrte und krachte es, und die Trümmer landeten im Hof oder auf der Straße, auf vor dem Hause geparkten Autos.
Ein unter Schizophrenie leidender Gast riss einmal sämtliche Steckdosen und Lampen aus Wand und Decke, bzw. er verklebte die Elektroanschlüsse, türmte alle Möbel vor der Zimmertür übereinander und schloss sich ein. Als seine Kollegen, die mit ihm den Raum teilten, ins Zimmer wollten, mußte die Tür unter Polizeischutz aufgebrochen werden. Der Kranke saß eingeschüchtert auf der Bettkante und äußerte seine Angst vor „der Elektrizität“.
Meistens zeigen solche psychisch gestörten Menschen leider keinerlei Krankheitsbewusstsein oder Einsicht in ihr unnormales Verhalten. Es gelingt selten, sie davon zu überzeugen, daß sie fachärztliche Hilfe brauchen. Amtsärzte und Polizei greifen immer erst ein, wenn schon etwas passiert ist, wenn die Kranken sich selbst ernsthaft gefährden, oder anderen erheblichen Schaden zugefügt haben.
Es geschah an einem Sommertag im August 1991: Von seinem Büro aus vernahm der Heimleiter im Seemannsheim unnatürlich schrille Schreie auf der Straße Krayenkamp. Als er aus dem Fenster sah, erblickte er einen splitternackten Afrikaner, den seit Jahren im Hause bekannten und nie unangenehm aufgefallenen 36jährigen Maschinenwart A. aus Burkina Faso (Obervolta), der einem halben Dutzend seiner Landsleute, die ihn einfangen und ihm eine Hose anziehen wollten, erheblichen Widerstand entgegenbrachte. Mit Mühe nur gelang es ihnen, den zappelnden Mann in die Eingangshalle des Seemannsheimes zu tragen und festzuhalten. Der Heimleiter, der sofort auf Geisteskrankheit tippte, hatte umgehend telefonisch Polizei und Krankenwagen herbeigerufen. Man schnallte den Kranken auf eine Bahre und brachte ihn ins Hafenkrankenhaus.
Der weitere tragische Verlauf war dann nur noch in Radiomeldungen und Zeitungsschlagzeilen zu verfolgen: „Er flüchtete aus dem Hafenkrankenhaus. Amoklauf auf der Reeperbahn. Nackter Afrikaner stach wahllos Passanten nieder. 10jährige in Lebensgefahr.“
Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete: „Ein Amokläufer hat am Sonntag im Hamburger Stadtteil St. Pauli sieben Gäste des Restaurants „Pfeffermühle“ und sich selbst mit einem Messer zum Teil schwer verletzt. Ein zehn Jahre altes Mädchen, ein 15jähriger Junge und er selbst schweben noch in Lebensgefahr. Nach Angaben der Polizei war der 36jährige Schwarzafrikaner am Sonntag morgen ins Hafenkrankenhaus eingeliefert worden. Gegen 14 Uhr hatte er eine Krankenschwester niedergeschlagen und war dann nackt auf die Straße geflüchtet. Dort war alles ganz schnell gegangen. Wenige Minuten zuvor hatte Ilona H, ihre zehnjährige Tochter Magdalene noch im Arm gehalten. Dann kam A. aus dem Lokal am Millerntorplatz und stürzte mit einem 20 Zentimeter langen Messer auf die Mutter und ihre Tochter zu. Er stieß die Klinge zweimal in den Brustkorb des Mädchens und verletzte ihre Lunge. Ilona H., die 35 Jahre alte Mutter des Mädchens, schrie auf. Sie konnte die Stiche nicht abwehren: Der Amokläufer stach auch auf sie ein. Magdalene brach zusammen und blieb liegen, bis der Notarzt kam. Auch der 15 Jahre alte Schüler Ren‚ Ch. wurde lebensgefährlich durch Stiche verletzt. „Ich schrie den Mann an, er solle das Messer fallen lassen. Doch der Schwarze ist durchgedreht und hat auf nichts reagiert. Auf der Straße stieß er sich sechsmal das Messer in den Bauch und stürzte zu Boden.“ Polizeimeister Hartmut Junge, der als erster am Tatort Reeperbahn eintraf, kann nur stockend erzählen, was wenige Augenblicke zuvor passiert ist. Wir mussten ihn mit fünf Mann festhalten, damit er sich nicht selbst hinrichtet. Erst danach haben wir die anderen Verletzten gesehen“, so der Polizist. Gebannt sahen einige Gäste, die eben noch ruhig im Schatten der Sonnenschirme Eis löffelten oder Kaffee tranken, zu. Oder sie liefen weg, wie Peter Wnuck. Der 30jährige: „Du glaubst gar nicht, wie du in solch einer Situation rennst. Mich hat er zum Glück nicht getroffen.“ Je fünf Rettungs- und fünf Notarztwagen rasten zum Einsatzort. Sie versorgten die acht Verletzten, sechs von ihnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Eindrücke, die sich bei den Augenzeugen eingeprägt haben, werden so schnell nicht auszulöschen sein.“
A. wurde unter starker Polizeibewachung auf der Intensivstation des Hafenkrankenhauses wieder körperlich gesundgepflegt. Wegen seines psychischen Leidens musste er anschließend in ein geschlossenes Haus des Psychiatrischen Krankenhauses Ochsenzoll eingewiesen werden. Über ein Jahr später verfügte die Große Strafkammer beim Landgericht Hamburg seine unbefristete Unterbringung in der Psychiatrie.
Blutend wankte er zur Wache
Unter dieser Überschrift meldete die Zeitung:
Ein blutüberströmter Mann wankte gestern Mittag in die (damalie) Revierwache 13 an der Martin Luther-Straße. „Messer, Messer...“ stammelte er, dann brach er zusammen. Der nur mit einer Badehose bekleidete Verletzte wurde sofort ins Hafenkrankenhaus gebracht. Die Ärzte stellten eine 30 Zentimeter lange Schnittwunde am Bauch, Messerstiche an der Kehle und am linken Unterarm fest.
Die Ermittlungen der Mordkommission ergaben bis Redaktionsschluss, dass es sich bei dem Verletzten um den 34 Jahre alten Seemann Günther L. handelt. Er war gestern Nachmittag aus seinem Zimmer im Seemannsheim am Krayenkamp in der Neustadt getaumelt und trotz seiner Verletzungen noch bis zur Revierwache 13 gelaufen.
„Wir sehen noch nicht klar“, sagte ein Beamter der Mordkommission. „Er kann sich die Verletzungen auch selbst beigebracht haben.“
Das war ein aufregender Sonntag im Seemannsheim. Vor dem Hause standen sechs blau blinkende Peterwagen. Eingangshalle und Flure voller Polizisten. Niemand durfte hinaus und herein. Der „Mörder“ wurde gesucht. Der Pförtner berichtet: „Da ist jemand mit klaffendem Bauch und heraushängenden Eingeweiden fast nackt und blutüberströmt von oben die Treppe heruntergekommen, hat vor der Rezeption kurz verharrt und ist dann wortlos aus dem Hause auf die Straße gelaufen.“ Eine Passantin, die ihn sah, fiel in Ohnmacht.
Nach stundenlanger Spuren- und Tätersuche und Fahndung nach dem verreisten Zimmernachbarn stellte sich heraus: Der fast „Ermordete“ hatte sich selber vor dem Spiegel mit einer zerschlagenen Bierflasche den Bauch aufgeritzt. Man hat ihn auf der Intensivstation des Hafenkrankenhauses wieder zurechtgeflickt und durchgebracht. - Was es alles gibt?!
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